Essen im Fluge

 

Mann beißt in BuletteDas Speiseangebot in Fliegern, speziell in der Eco, macht selten Freude.

Airline-Tester Horst Dieter Ebert hat´s in seinem Bordbuch – siehe Feinschmecker/Märzausgabe 2010 – mal wieder bestätigt. Sogar auf Langstreckenflügen, wie in diesem Fall Air Berlin nach Jamaica – immerhin elf Stunden-,  ist das kostenlose Speisenangebot in der Eco mehr als dürftig, die Qualität ärmlich. Okay, man kann wie auf Kurz-und Mittelstrecken Essen und Wein kaufen, natürlich auch Sansibars Currywurst. Von kulinarischer Erquickung fürs Geld kann kaum die Rede sein. Bei anderen Billigfliegern sieht´s nicht besser aus. Das gehört freilich zum Konzept der Low Cost Carrier. Aber auch die Lufthansa spart an Auswahl und Geschmack, wie ich  mehrmals auf 3-Stunden-Flügen nach St. Petersburg feststellte.  Dabei  war ich  jedes Mal über Mittag unterwegs, hatte entsprechend Apptetit  und der Ticketpreis war von günstig weit entfernt.

Anderseits: Kaum rollt der ICE  aus dem  Hauptbahnhof, packen viele Passagiere ihren Proviant aus. Da wird gern nach Herzenslust geschlemmt, der appetitliche Duft von Mutters liebevoll geschmierter Wurstsemmel oder gebratener Bulette regt bei Proviantlosen schnell den kleinen Hunger und lässt sie neidisch auf ihr Gegenüber blicken oder den Hals zum Hintermann verdrehen.

Blick aus dem FlugzeugWarum, frage ich mich,  nimmt eigentlich niemand  etwas Nettes zu Essen mit ins Flugzeug? Ärgert sich stattdessen über geschmacksfreie Kost und gegebenenfalls noch mehr über die Kosten dafür. Warum macht sich keiner selbst eine Freude, schmiert sich vor der Reise eine leckere Stulle, lässt sich beim Metzger Schinken und Roastbeef  mundgerecht verpacken oder kauft auf dem Flughafen eine Schachtel mit  Sushi?  Auch Kuchen vom Bäcker des Vertrauens kämen in Frage. Muss ja kein Sahneschnittchen sein, das beim Transport leicht zur Quetschmasse mutiert. Wie auch immer sich die Selbstverköstigung gestaltet, in der Regel kostet sie allemal weniger als die Speisen im Flieger. Und sie macht Spaß. Nicht zuletzt wegen der  langen  Blicke der Sitznachbarn. Wer ihnen zudem großzügig einen Happen offeriert, steigt dank der guten Tat hundertprozentig  beschwingt aus dem Flieger.  Ganz davon abgesehen, dass Wurstsemmel, Reisrolle oder Butterkuchen auch Kontakte fördern kann.

Comments

  1. Bolthausen-Möller says:

    eine gute Idee, müssen wir mal aufgreifen!!!!LG IBM

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